Wir waren im Februar für ein paar Tage auf Helgoland. Bislang war ich zweimal im Sommer als Tagestourist auf der Insel. Beim meinem ersten Besuch war ich über die Größe überrascht. Sehr kompakt und recht schnell zum umrunden. Ich hätte mir nicht vorstellen können, hier länger zu bleiben.

Nun hat es sich im Februar ergeben, dass wir für 4 Nächte die Insel besuchen. Und ich muss sagen, dass ich am liebsten noch viel länger geblieben wäre!
Dabei war das Wetter alles andere als eintönig. Wir hatten Regen und Hagelschauer, Sonne und Sturm und ein hamburger Grau in Grau war auch dabei.
Aber vielleicht war es genau diese Mischung.

Der eisig kalte Regen im Gesicht, der Sturm, der mich fast von den Beinen fegt, die Sonne, welche uns alle am darauf folgenden Tag mit warmen Strahlen verwöhnt. Dieser Kontrast war wirklich schön. Dazu eine unbändige Landschaft. Karge Felsen, rotes Wasser, Wolkentürme und zarte Regenbögen. Dazu der Lärm des Sturms, das aufgewühlte Meer bei Windstärke 9 und das zarte Murmeln der Robben wenn sich alles beruhigt hat.

Ich hatte lange überlegt, ob ich meine Spiegelreflexausrüstung mitnehmen soll, habe mich aber angesichts des Gewichts dagegen entschieden – wie leider sooft.
Auf der Insel habe ich es zeitweise bereut. Ich hätte alleine Tage damit verbringen können, immer um die Düne oder um Helgoland drumherum zu laufen und ausgiebig zu fotografieren. Ok. das habe ich mit dem Handy trotzdem, aber mit meiner Nikon habe ich das Ganze doch etwas besser unter Kontrolle. Sei es drum. Ich möchte euch hier ein paar Fotos zeigen und euch Appetit auf diese wunderbare Insel machen.

Neu bei meinem Helgoland Urlaub war für mich der Besuch der Düne. Wir hatten Glück und vom Sturm am Vortag war nichts mehr zu spüren. Die Sonne kam strahlend heraus und wir sind von den Landungsbrücken mit einer der ersten Boote auf die Insel übergesetzt.
Gegen den Uhrzeigersinn und als erstes Ziel de Leuchtturm im Visier.

Kennt ihr das, wenn ich euch wahnsinnig auf etwas freut und schon ganz lange diesen Wunsch hattet, dass ihr die letzten Minuten noch etwas herauszögern wollt? So ging es mir mit Düne und den Robben bzw Seehunden. Ich hatte mich so darauf gefreut. Und nun langen sie da. Am Strand. 30m (!) von mir entfernt. Das war so unbeschreiblich schön. Und wie entspannt diese Tiere sind. Traktoren waren an diesem Morgen auf dem Strand. Sie sind vorsichtig immer wieder an einzelnen Tieren vorbei gefahren. Startende oder landende Flugzeuge? Auch kein Problem. Selbst die kleinsten sind völlig entspannt und zucken bei diesem Lärm nicht einmal zusammen. Früher wurde genau dieses zutrauliche Verhalten zu ihrem Verhängnis. Zeugen davon kann man immer noch in dem kleinen Aufenthaltsraum am Düner Hafen ansehen.

In diesem Jahr wurden so viele Robben geboren wie schon lange nicht mehr. Das fühlt sich gut an. Sie sind einfach zu faszinierend. Glücklicherweise hat man angefangen einen Wanderweg zu installieren ( im Moment nur am Nordstrand) um diese Tiere mehr zu schützen und Ihnen mehr Ruhe zu gewähren, die gerade zur Geburt und zur Aufzucht der Jungtiere nötig ist. Um so wichtiger ist es, dass gerade, aus dem Grund, dass dieser Weg noch nicht ganz um Düne herum geht, Abstand zu den Tieren zu halten.

Ich habe mich ganz schön in diese kleinen murmelnden Stinker verliebt.
Durch die Stürme und die Vielzahl an Robben und Seehunden kommt es natürlich auch zu nicht so schönen Ereignissen. Jungtiere werden von ihrer Mutter getrennt, gehen im Meer verloren und landen dann hoffentlich als kleiner Heuler am Festland. Um genau diese Tiere kümmern sich die Seehundauffangstationen, wie zB die in Friedrichskoog.

Die Fahrt mit der kleinen Fähre dauert ca 7 min. kostet hin und zurück 6€ und lohnt sich. Achtet aber bitte auf Abstand und seid nett. Aber Helgoland ist einfach so viel mehr. Meer Meer gibt es glaub ich auch nirgends.
Die Farben sind jeden Tag anders. Ich hab davon einfach nicht genug bekommen.

Und so gibt es für mich nur eine Lösung. Ich bin nach dieser unsäglichen Kriese wieder auf dieser Insel, fotografiere Wolken, Seehunde und Robben, Schafe, das Meer und die Wellen. Immer und immer wieder. Vielleicht sollte ich mal wieder anfangen zu malen. Oder zu schreiben? Diese Insel inspiriert mich dazu, denn das, was man hier in ein paar Tage erleben / erfühlen und „erseelen“ kann, kann man kaum in ein einziges kreatives Medium alleine fassen. Dazu braucht man mehr. Mehr Meer in meinem Fall.
Natürlich habe ich auch den passenden Schlüsselanhänger für diese wundervolle Insel kreiert!
Ab sofort könnt ihr den Helgoland Schlüsselanhänger bei amazon handmade kaufen 🙂
Solltet ihr ein Geschäft haben und diesen Anhänger ebenfalls verkaufen wollen, meldet euch einfach bei mir ❤

Mein Dank gilt auch an Detlef Rickmers für die großzügige Einlandung. Wenn auch alles verschoben ist, ist es definitiv nicht aufgehoben. Dafür aber voller Inspiration in Arbeit 🙂